Wenn ich einmal etwas Zeit für Muße erübrigen kann, so habe ich mir vorgenommen, möchte auch ich eine neue Wissenschaft etablieren.
Als Objekt schwebt mir ein wesentlicher Aspekt menschlichen Tagesgeschehens vor: das Aufstehen aus dem Bett.

Da das Thema den wesentlichen, täglich wiederkehrenden Startpunkt menschlicher Aktivitäten markiert, sollte eine umfassende Aufarbeitung und Systematisierung eigentlich schon längstens vorliegen.

Neben dem chronologischen Ablauf des Aufstehens sollte auch eine phänomenologische Herangehensweise nicht fehlen, so dass die zeitlichen Phasen ebenso wie die Systematik des Geschehens aufbereitet und nachvollziehbar dargelegt sind.

Natürlich gibt es zahlreiche interdisziplinäre Anknüpfungspunkte, denen im Einzelnen nachzugehen ist. Alleine die psychologischen und medizinischen Implikationen sind mannigfaltig, wenn wir vom Zustand des gesunden Schlafens ausgehen (diverse Krankheiten lassen das Thema weiter ausufern) und anschließend die Beanspruchung der Muskeln vom ersten Augenschlag bis hin zur aufrechten Sitzposition näher in Augenschein nehmen. Bis der Mensch zu einem sicheren und entspannten Stand neben dem Bett gefunden hat, ist es von da aus noch weit.

Aber auch völlig andere Themen berühren die Egeirologie. Betten können auf unterschiedlichste Art beschaffen sein, nicht nur vom Gestell über Rost und Matratze bis hin zur Bedeckung, auch die Raumluft, die Helligkeit sowie das gesamte Raumklima spielen eine große Rolle in Bezug auf die anzuwendende Technik, den Tag durch Aufstehen möglichst optimal beginnen zu lassen.

Für weite Felder der bisher noch kaum erforschten Materie fehlt uns heute zudem schlicht das Vokabular. Hier wird ein besonders intensiv zu pflegender Zweig der neuen Wissenschaft die sprachlich notwendigen Erweiterungen sorgfältig erarbeiten müssen.

Ich bin mir sicher, wenn ich mit der Ausarbeitung einigermaßen vorwärts komme, wird es in absehbarer Zeit hunderte von Lehrstühlen geben und von niemandem wird in Wissenschaft und Gesellschaft noch ein Wort ernstgenommen werden, der nicht mindestens einen Bachelor in Egeirologie vorzuweisen hat.

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